Mancher teure Gewehrschaft hat während der jagdlichen Handhabung schon leiden müssen und wer hat sich darüber noch nicht geärgert? Sicher, es gibt Gewehre, bei denen es auf eine Beule, Druckstelle oder Schramme mehr oder weniger nicht ankommt. Aber es gibt eben auch die mehr oder weniger edlen, polierten Ölschäfte, denen eine derartige Blessur nicht den Nimbus des zünftigen Werkzeugs verleiht. Durch etwas angewanndte Physik kann man so manche Druckstelle weitgehend wieder rückgängig machen. Und so funktioniert es:
Sorgen Sie dafür, dass sich die betreffende Stelle an Ihrem Schaft gut mit Wasser voll saugen kann. Das erreicht man beispielsweise mit einem gut getränkten Tempotaschentuch, dass des öfteren benetzt wird. Je nach Stärke der Druckstelle einige Stunden. Danach breiten Sie das nasse Tempotaschentuch über die durchfeuchtete Beschädigung, nehmen ein auf höchster Stufe (Leinen) erhitztes Bügeleisen und bügeln das feuchte Papier trocken. Sollte nicht gleich das gewünschte Ergebnis vorliegen, so wiederholen Sie diese Prozedur so oft, bis sich nichts mehr verändert.
Das eingedrungene Wasser lässt das Holz aufquellen. Durch die Hitze des Bügeleisens wird das in das Holz eingedrungene Wasser erhitzt, es dehnt sich aus und der dabei zusätzlich entstandene Wasserdampf lässt das Holz weitgehend wieder in seine ursprüngliche Form zurück gehen.
Wenn der Bereich wieder einigermaßen trocken ist können Sie ihn mit feinem und feinstem Schmirgelpapier weiter bearbeiten bis die Oberfläche wieder makellos ist. Im Anschluss empfehle ich die Stelle mit Schaftöl oder ähnlichem zu behandeln, bis sie sich nicht mehr von ihrem Umfeld unterscheidet.
Das funktioniert natürlich nur mit hölzernen Ölschäften.
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